Johann Baptist An Eduard von Schenk
Durach
1766
– 1832 Sey, Edler, uns gegrüßt in
hoher Lust,
Wo Ratisbona’s Thürme sich erheben,
Wo sich des Großen viel schon früh ergeben,
Und Dir entgegen schlägt des Biedern Brust!
Des reinsten Edelsinnes Dir bewußt,
Beseelt von jeher Dich das regste Streben,
Zu nutzen Jedem durch Dein ganzes Leben.
O Segwen wird, was Du für uns auch thust!
Und während Deiner milden Sonne Walten,
Mit Thränen seh’n wir und gerührtem Sinn,
Was Deine Muse schuf so groß, als kühn.
Aus grauer Zeit auftauchende Gestalten
So herrlich schön vor uns vorüberziehen.
Dem edlen Sänger Lorbeer’ viel erblühen!
Durach
1766
– 1832 Gesang, so lieblich in der
Seel’ erhallend,
Du freundlicher Beherrscher der Empfindung,
Wenn du durch süßer Töne klarer Windung
Hinschwebst, im reinsten Kunstverhalt erschallend;
O Lust, wenn zwischen Höh’ und Tiefe wallend,
Voll Wohlklang sich des Liedes schöne Bindung
Zu uns ergießt aus zarter Stimme Ründung,
So lieb dem Herz, dem Ohr so wohlgefallend!
Die holde Kunst, ob klagend, kämpfend, fröhlich
Sie sich bewegt in klarer Reihen Tanze,
Wie rührt sie uns, wie fühlt sich Alles selig!
Und sey ein Herz nun weich, sey es geschlagen
Aus sprödem Erz, es muß den Eindruck tragen
Der Blumen des Gesangs im schönsten Kranze!